Entstehung von Lupus erythematodes (LE)
Der genaue Auslöser von Lupus erythematodes ist bisher noch nicht geklärt. Es handelt sich dabei nicht um eine Erbkrankheit, dennoch wird eine genetische Veranlagung vermutet, da nicht selten eine familiäre Disposition zu erkennen ist. Darüber hinaus sind sich Forscher sicher, dass LE in Zusammenhang mit weiblichen Geschlechtshormonen (Östrogenen) stehen muss. Statistisch gesehen erkranken viermal mehr Frauen als Männer. Diese Annahme würde durch die Erfahrung bestätigt, dass Lupus erythematodes häufig während oder nach Schwangerschaften auftritt oder von Zyklusstörungen begleitet wird. Des Weiteren weisen die Betroffenen eine stärkere Sonnenlichtempfindlichkeit auf. LE-Ausbrüche nach längerer Sonneneinstrahlung, z. B. nach dem Strandurlaub oder nach ausgiebigen Sonnenbädern im Sommer, sind nicht selten. Auch könnte Stress als Lupus erythematodes-Auslöser gelten, da körperliche oder seelische Überforderung bei anderen Autoimmunerkrankungen für deren Verstärkung mitverantwortlich gemacht wird. Viruserkrankungen oder auch einigen Medikamenten wie z. B. der Antibabypille oder Antibiotika wird ebenfalls eine lupusbegünstigende Wirkung nachgesagt.
Gesichert ist, dass bei Lupus erythematodes das Immunsystem massiv gestört ist. Der körpereigene Verteidigungsmechanismus glaubt, das eigene Gewebe sei ein Fremdkörper, den es zu bekämpfen gilt. Er bildet Antikörper, die sich mit den vermeintlichen Eindringlingen zu Immunkomplexen zusammenschließen. Diese werden im Blut durch den gesamten Körper transportiert, können sich theoretisch in allen möglichen Organen ablagern und dort das Gewebe schädigen. LE kann schubhaft oder aber auch schleichend über Jahre hinweg verlaufen.
Was genau passiert in meinem Körper, wenn ich an Lupus erythematodes erkranke?
Bei Lupus erythematodes kommt es zu einem spontanen Absterben von Zellen. Die dabei freiwerdenden Zellkernbestandteile (Autoantigene) erscheinen dem gestörten Immunsystem als Fremdkörper. Es bildet Antikörper (Autoantikörper), um die Bedrohung zu eliminieren. Im weiteren Verlauf schließen sich Autoantigene und Antikörper zu einem sogenannten Immunkomplex zusammen. Die weißen Blutkörperchen oder auch Fresszellen unseres Immunsystems versuchen nun, diese Immunkomplexe zu beseitigen, was ihnen nicht gelingt. In der Folge lagern sich die Immunkomplexe in den Gefäßwänden diverser Organe oder der Haut an und rufen dort mit der Zeit eine Entzündungsreaktion hervor, welche sich schlussendlich in den Symptomen Gelenkschmerzen, Hautrötungen, Organfehlfunktionen etc. äußert.
Wie reagiert mein System auf Lupus erythematodes?
Die Folgen des Lupus erythematodes machen sich an der Haut, den Gelenken und inneren Organen bemerkbar:
Haut: Beim systemischen Lupus erythematodes können sich schmetterlingsförmige Rötungen auf dem Nasenrücken und den Wangen bilden. Beim diskoiden Lupus hingegen findet man kreisrunde, schuppige und rötliche Hautveränderungen. Diese können einzeln, an einer Stelle gehäuft oder an unterschiedlichen Stellen auftreten.
Gelenke: Sie werden nur beim systemischen Lupus erythematodes in Mitleidenschaft gezogen. Die meisten Betroffenen gehen gerade aufgrund von Gelenkschmerzen oder –schwellungen zum Arzt. Wie für eine rheumatische Erkrankung typisch, klagen die Betroffenen dabei über Morgensteifigkeit. In der Regel sind die Knie-, Hand- und Fingergelenke betroffen.
Innere Organe: Im Verlauf des systemischen LE können diverse innere Organe betroffen werden. Man findet Symptome wie z. B. Blutveränderungen, Herzbeutel- oder Rippenfellentzündungen und Nierenfehlfunktionen aufgrund von Nierenentzündungen.
Melissa Seitz
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