Diagnose von Lupus erythematodes (LE)
Der Hautlupus ist anhand seiner typischen Symptome wie den scheibenförmigen, rötlichen und schuppigen Hautstellen zu erkennen und kann von einem Dermatologen gegenüber anderen Hauterkrankungen abgegrenzt werden. Beim Hautlupus werden die inneren Organe nicht befallen und nur etwa 5 % der Betroffenen wechseln von einem Hautlupus in einen systemischen Lupus.
Die Symptome des systemischen Lupus erythematodes (SLE) hingegen sind vielfältig und bei jedem Patienten unterschiedlich ausgeprägt. Zudem kann der SLE schleichend über Jahre hinweg, aber auch akut und schubartig verlaufen. In der Regel geben die Betroffenen allerdings Erschöpfung und Abgeschlagenheit, Fieber sowie Schmerzen in den Gelenken an. Doch gerade die Gelenkschmerzen sorgen häufig dafür, dass zunächst eine andere rheumatische Erkrankung wie z. B. die chronische Polyarthritis vermutet wird und somit die weiteren Untersuchungen entsprechend unter einem falschen Gesichtspunkt stattfinden.
1982 erstellte die amerikanische Rheuma-Vereinigung 11 sogenannte ACR-Kriterien, nach denen ein systemischer Lupus erythematodes diagnostiziert werden könne, wenn 4 dieser 11 Kriterien zuträfen.
Die ACR-Kriterien sind:
- Vorliegen des Schmetterlingserythems
- für einen Lupus charakteristische Hautveränderungen
- starke Lichtempfindlichkeit
- Veränderungen oder Geschwüre an der Mundschleimhaut
- Gelenkschmerzen oder Gelenkschwellungen
- Brustfell- oder Herzbeutelentzündungen (Serositis)
- mangelnde Funktion der Nieren (z. B. Eiweiß im Urin)
- Störungen im zentralen Nervensystem
- krankhafte Blutwerte
- bestimmte Werte des Immunsystems
- Vorliegen von ANA (antinukleäre Antikörper) im Blut
Diese Kriterien helfen allerdings nicht dabei, SLE im Frühstadium zu diagnostizieren. Ebenso gestaltet es sich für die Ärzte schwieriger, einen SLE zu diagnostizieren, der sich schleichend äußert, als einen, der akut und schubartig zutage tritt.
Da die Erkrankung sehr selten und daher vielen Medizinern unbekannt ist, empfiehlt es sich, einen Facharzt aufzusuchen. Dieser ist idealerweise Internist und Rheumatologe.
Die Hautsymptome (Schmetterlingserythem) des systemischen Lupus treten nur bei etwa der Hälfte der Betroffenen auf, sind also kein eindeutiges Diagnosekriterium. Daher veranlasst der behandelnde Arzt eine Untersuchung des Blutes auf Autoantikörper. In der Regel lassen sich dabei antinukleäre Antikörper (ANA) entdecken, deren Aufgabe es ist, gegen Teile des Zellkerns anzukämpfen. Aber auch dies ist keine eindeutige Diagnosemöglichkeit, sondern stellt lediglich einen weiteren Hinweis auf SLE dar. Funde von ds-ANA und Sm-ANA (Untergruppen von ANA) im Blut können weiteren Aufschluss geben, doch auch diese Untergruppen treten nur bei etwa 50 % der Betroffenen auf. Existieren Antikörper gegen doppelsträngige DNA (Anti-dsDNA-Ak) im Blut, so kann das ebenso ein Hinweis auf SLE sein wie eine auffällige Blutsenkung oder ein erhöhtes C-reaktives Protein, welche auf eine Entzündung im Körper hinweisen. Ist schlussendlich die Diagnose systemischer Lupus erythematodes gestellt, folgen weitere Untersuchungen, um die Beteiligung innerer Organe einschätzen zu können. Urintests und Ultraschalluntersuchungen sowie CT, MRT oder EEG zeigen, inwieweit Nieren, das zentrale Nervensystem oder andere Organe bereits angegriffen sind.
Melissa Seitz
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